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Anforderungen an die artgerechte Haltung von Kaninchen

Die nachfolgend dargestellten Haltungsanforderungen sind als Mindestanforderungen vom Übernehmer des Tieres zwingend einzuhalten:

-Ernährung

Die Hauptnahrung, frisches Heu, muss immer reichlich zur Verfügung stehen, ggf. zusätzlich tägl. maximal 2 Esslöffel Fertigfutter sowie eine Hand voll, niemals angewelktes, Grünfutter, wie z. B. Wiesengras, Löwenzahn (nicht vom Straßenrand wegen der Abgasbelastung), Petersilie, Salat (z. B. Chicoree, Eisbergsalat, Kopfsalat nur wenn selbstgezogen (wegen sonst zu hoher Nitratbelastung), Möhren; Obst nur in geringen Mengen (da zu energiereich).

Vorsicht: Kohlgewächse nur, wenn kein Getreide gefüttert wird, kein zucker- oder stärkehaltiges Futter wie Knabberstangen, Brot, Getreide, keine Joghurtdrops.

Kaninchen fressen ihren Blinddarmkot und versorgen sich auf diese Weise mit lebenswichtigen Vitaminen.

-Gesundheit

Impfungen sind erforderlich gegen Myxomatose alle sechs Monate und gegen Chinaseuche (RHD) einmal jährlich, auch bei Innenhaltung.

Zähne und Krallen wachsen dauerhaft nach und müssen ggf. vom Tierarzt gekürzt werden.

Ein Tierarzt ist außerdem aufzusuchen, wenn das Kaninchen über einen Tag lang das Futter ganz verweigert oder Durchfall hat (da das Kaninchen hieran schnell streben kann), Schwierigkeiten beim Kauen, trübe Augen sowie Augen- oder Nasenausfluss auftreten.

-Tierschutzaspekte

Kaninchen sind Gruppentiere und dürfen nicht alleine gehalten werden. Menschen sowie andere Tierarten, z. B.  Meerschweinchen ersetzen nicht den Artgenossen.

Auf Verletzungen durch Rangordnungskämpfe ist zu achten. Das Tierschutzzentrum hilft bei Fragen der Zusammenführung

Innenhaltung

-Käfiggröße

Die Käfiggröße muss mindestens 150 cm in der Länge, 65 cm in der Breite und 50 cm in der Höhe für zwei Tiere betragen, ggf. auch mit zwei aneinander gestellten Käfigen oder mit durch Gitterelemente abgetrennter Zimmerecke. Unabhängig von der Käfiggröße sind täglich mindestens zwei Stunden Freilauf zu gewähren.

Verletzungsgefahren wie Elektrokabel, giftige Pflanzen, etc. sind auszuschließen!

-Einrichtung des Käfigs

Heuraufe mit frischem Heu, schwerer Steingutnapf mit frischem Wasser, ggf. erhöht gestellt (Wasserflasche kann zusätzlich angeboten werden, allerdings ist die Kopfhaltung beim Trinken unnatürlich, dadurch trinken die Tiere zu wenig, Nieren-und Blasenschäden können folgen), geschützte Rückzugsmöglichkeit (Schlafhäuschen, 25x30x20 cm, von Vorteil mit zwei Ein- und Ausgängen, weil die Fluchttiere Höhlen mit nur einem Eingang oft gar nicht erst betreten, da sie diese als Falle empfinden), erhöhte Sitzgelegenheit.

Einstreu (Stroh, Strohpellets oder Nagerspäne) sauber halten, d.h. wöchentlich wechseln, Toilettenecke täglich; kein Katzenstreu verwenden, ist für Kaninchen schädlich.

-Standort

Käfig darf nicht direkt am Fenster oder Heizkörper stehen, 18- 20°C sind ideal. Tageslicht ist erforderlich. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung sind zu vermeiden. Ab +25°C sind Kaninchen hitzschlaggefährdet! In besonders heißen Zeiten kann eine Plastikflasche mit gefrorenem Wasser in den Käfig/Auslauf gelegt das Leben retten. Kaninchen dann ggf. in kühles, feuchtes Handtuch wickeln.

Außenhaltung

Kaninchen können ganzjährig im Freien gehalten werden, wenn sie vom Sommer an im Freien gehalten wurden und ein entspr. dickes Winterfell bilden konnten.

Das Gehege muss pro Tier mindestens 2 qm groß sein, ein- und ausbruchssicher (d.h. mardersicherer, 50 cm in den Boden versenkter Viereckdraht und Abdeckung von oben) und eine wettergeschützte Hütte sowie zusätzliche Schattenplätze haben.

 

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